Deutschland ist seit fast 30 Jahren wiedervereinigt, viele Vietnamesen haben sich nach dem Fall der DDR niedergelassen und ihre Unternehmen gegründet. Wirtschaftlich geht es ihnen gut und das sieht man an den Autos, die auf dem Parkplatz des Dong Xuan Centers parken. Doch sie wollen mehr. Sie wollen alle Vereinigungen der Zivilgesellschaft ergreifen und somit eine soziale Macht bilden. Sie wollen dem Hanoier Regime dabei helfen, die Unabhängigkeit der vietnamesischen Vereinigungen in Deutschland abzusprechen und erhalten dafür die Unterstützung der vietnamesischen Botschaft in Berlin. Eine Person steht besonders im Fokus: Lê Trung Khoa, Mitglied des Exekutivkomitees der Vereinigung vietnamesischer Unternehmen sowie Chefredakteur von Thoibao.de
Die Vereinigung von „wildem Kapitalismus“, welcher von einigen Vietnamesen in Deutschland ausgenutzt wird, und autoritärem Kommunismus, der gerade durch den vietnamesischen Botschafter Nguyễn Minh Vũ vertreten wird, ist Beispiel für den Zustand der vietnamesischen Vereinigungen in Deutschland. Sie versuchen gerade die Vereinigungen zu manipulieren und das betrifft vor allem das Gebiet der neuen Bundesländer, also die ehemalige DDR. Die deutschen Behörden werfen zurzeit einen Blick auf die gefährliche Entwicklung dieser Gruppierungen inmitten der Zivilgesellschaft.
Die Vereinigung vietnamesischer Unternehmen in Deutschland und die Deutsch-Vietnamesischen Beziehungen
Die Sitzung der Vereinigung vietnamesischer Unternehmen am 2. März 2019 war besser besucht als sonst üblich. Mitglieder des Exekutivkomitees, die sich schon länger nicht mehr haben blicken lassen, sind plötzlich wieder da. Der Grund ist der anstehende Arbeitsbesuch des vietnamesischen Planungs- und Investitionsminister Nguyễn Chí Dũng in Berlin. Die Vereinigung plant einen Empfang für den Gast aus Vietnam, da dies eine positive Nachricht für die deutsch-vietnamesischen Beziehungen ist. Fast zwei Jahre lang lagen die Beziehungen zwischen Vietnam und Deutschland, aufgrund der Entführung von Trịnh Xuân Thanh, dem ehemaligen Vorsitzendem der Provinz Hậu Giang sowie Mitglied der vietnamesischen Nationalversammlung, auf Eis.
Verschiedenste Pläne und Optionen standen zur Diskussion, an der sich alle Sitzungsteilnehmer rege beteiligt haben. Letztendlich fiel die Entscheidung, den Empfang im Restaurant „Việt Phố“ im Dong Xuan Center zu veranstalten.
Lê Trung Khoa, Mitglied des Exekutivkomitees, hat die finanziellen Beiträge für den Empfang aufgenommen und notiert. Die Sitzung endete und alle wollen sich am 16. März für dem Empfang des Ministers wieder im besagten Restaurant treffen.
Kamen Befehle an vietnamesische Vereinigungen von Botschafter Vũ persönlich?
Eine weitere Planungssitzung fand am 11. März bei der vietnamesischen Botschaft in Berlin statt. Anstatt der Vorfreude von der vorangegangenen Sitzung, befand sich im Sitzungssaal eine leere Stille. Das Ergebnis: der Vorsitzende der Vereinigung vietnamesischer Unternehmen in Deutschland muss melden, dass der Empfang für den vietnamesischen Planungsminister nicht mehr im Restaurant „Việt Phố“ stattfinden wird. Der Grund ist leicht zu verstehen, da die Bezirksleitung von Berlin-Lichtenberg darauf hingewiesen hat, dass Empfänge für Politiker, Delegationen und die vietnamesische Botschaft in Restaurants im Dong Xuan Center nicht erlaubt sein, da das Dong Xuan Center im Gewerbegebiet liegt.
Plötzliche Änderung: der Empfang kann veranstaltet werden, dennoch ohne Lê Trung Khoa
Ganz nach Plan, kam Planungsminister Dũng am Abend des 16. März für den Empfang in das „Việt Phố“ im Berliner Dong Xuan Center. Auf einem großen, blauen Banner steht geschrieben: „Die Vereinigung vietnamesischer Unternehmen in Deutschland und das Dong Xuan Center begrüßen den Herrn Minister.“ Der Vorsitzende sowie zahlreiche Mitglieder des Exekutivkomitees der Verienigung vietnamesischer Unternehmen waren anwesend. Nur eine Person hat gefehlt: Lê Trung Khoa. Er darf nicht erscheinen.
Vermutlich war es eine Freude für Vietnams Botschafter Vũ, da er nicht mehr einen Unternehmer, aber zeitgleich auch Chefredakteur der Online-Zeitung Thoibao.de, treffen muss. Denn Thoibao.de und somit auch Lê Trung Khoa, haben in der Vergangenheit der vietnamesischen Botschaft in Berlin viele Kopfschmerzen bereitet, da er mit seiner Online-Zeitung über die Entführung von Trịnh Xuân Thanh, an der neben dem vietnamesischen Geheimdienst auch die vietnamesische Botschaft in Berlin beteiligt sein soll, berichtet hat. Was Botschafter Vũ wahrscheinlich noch mehr Freude bereitet ist, dass er erfolgreich die vietnamesischen Vereinigungen für seine Aktionen zur Isolierung und Manipulierung anderer vietnamesischer Vereinigungen der Zivilgesellschaft in Deutschland genutzt hat.
Nur wegen Machtstreben und der Hoffnung auf eine Illusion von kommunistischen Kadern in Vietnam, sind einige Personen in vietnamesischen Vereinigungen den Handlungen der vietnamesischen Botschaft in Berlin gefolgt. Sie manipulieren sie Aktivitäten der Zivilgesellschaft und zeitgleich dienen sie dem Hanoier Regime. Das wird sicherlich nicht gut im öffentlichen Diskurs ankommen. Weder bei den Vietnamesen, noch bei den Deutschen.
Thu Phương – VD-News
Übersetzung: Hoàng Chinh – VD-News