Als Leihgabe ein Panda-Paar: Ho Chi Minh als diplomatisches Vorbild für Xi Jinping?

Ob ein Staatsbesuch ein Erfolg oder ein Misserfolg wird hängt ganz davon ab, wie die Vorbereitungen abliefen. Besonders das Außenministerium muss das Staatsoberhaupt oder die Regierungsdelegation ordentlich beraten. Vor allem müssen gute Ergebnisse erzielt werden, da für solch einen Staatsbesuch Millionen an Euro ausgegeben werden, alles aus Steuern, die das Volk gezahlt hat.

Präsident Xi Jinping und Bundeskanzlerin Angela Merkel wohnen der Unterzeichnung des Handelsvertrages über den Kauf von 140 Flugzeugen im Wert von 20 Millarden Euro am 05.07.2017 bei

Asiatische Politiker, vor allem mit der gleichen Denkweise, haben meistens gleiche Handlungsweisen, darunter sind Vietnam und China.

Vietnams Präsident Ho Chi Minh besuchte im Jahre 1958 die DDR und brachte als Geschenk an das Berliner Volk einen Elefanten sowie eine Horde von Schweinen mit, deren Nachkommen bis heute im Berliner Zoo leben.

Nach gut 60 Jahren hat Chinas Präsident Xi Jingping wohl die Wünsche der deutschen Bevölkerung verstanden und hat deshalb ein Panda-Paar als Staatsgeschenk mitgebracht. In den Medien, sowie unter Diplomaten, wird dies als „Panda-Diplomatie“ bezeichnet.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich zwei Tage (04.-05.07.2017) Zeit genommen, um Chinas Präsident Xi Jinping vor dem G20-Gipfel zu empfangen.

Der Staatsbesuch Xi Jinpings verfolgt ein Ziel: er will die kooperative Partnerschaft mit Deutschland auf „höchste Niveau“ bringen, da die Partnerschaft zwischen zwei wirtschaftlichen Großmächten eine außerordentliche Zusammenarbeit in den Bereichen Innovation, Internet, Smart Producing, Finanzdienstleistungen, Energie, Umweltschutz sowie -entwicklung bringen soll.

Xi Jinping ist der Meinung, dass ein Zusammenschluss zwischen der zweitgrößten Wirtschaftsmacht China und der viertgrößten Wirtschaftsmacht Deutschland, Vorteile für beide Seiten bringen werde. Außerdem müssten die beiden Seiten mehr Verantwortung für den Frieden, Stabilität sowie Wohlstand in der Region und der gesamten Welt tragen, wie das chinesische Staatsoberhaupt meint.

Zuvor besuchte Xi Jinping Russland und brachte dort die Idee der „neuen Seidenstraße“ auf, die Asien und Europa noch enger verbinden und die Entwicklung zwischen den beiden Kontinenten intensivieren soll.

Auch der diesmalige Staatsbesuch von Xi Jinping in Deutschland wurde von vielen Gegendemonstrationen begleitet. Teilnehmer sind Menschen, die unzufrieden mit der Tibetpolitik Chinas sind sowie Menschen, die die Situation der Menschenrechte in China beklagen.

Insbesondere der Bundesverband der Vietnamesen in Deutschland, zusammen mit vielen anderen Vereinigungen und Gruppierungen, ist gegen eine Expansion Chinas im Südchinesischen Meer. Am 30.06.2017 unterzeichneten der Bundesverband der Vietnamesen in Deutschland sowie zahlreiche Vereinigungen aus ganz Europa eine fünfseitige Petition über die Situation im Südchinesischen Meer. Diese Petition fordert Bundeskanzlerin Angela Merkel dazu auf, die Situation im Südchinesischen Meer zu einem Tagesordnungspunkt des G20-Gipfels zu machen. Die Petition wurde an Herrn Prechtl, Stellvertreter für die Bundeskanzlerin, übergeben. Stellvertretend für die Unterzeichner war Prof. Dr. Nguyen Van Thoai, Vorsitzender des Bundesverbandes der Vietnamesen in Deutschland. Prof. Dr. Nguyen Van Thoai hat seit Anfang des Jahres bereits an mehreren Panels des Bundeskanzleramtes über Migration und Einwanderung teilgenommen.

Vielleicht können die Aktionen der Vietnamesen in Deutschland und Europa dazu beitragen, dass Deutschland mehr Interesse an Vietnam zeigt und ein Treffen zwischen Vietnams Premierminister Nguyen Xuan Phuc und Bundeskanzlerin Angela Merkel am Rande des G20-Gipfels ermöglicht wird.

Eine Tatsache, die sehr verwundert ist, dass der Bundesverband der Vietnamesen in Deutschland nicht zu einem Treffen der Auslandsvietnamesen mit Premierminister Nguyen Xuan Phuc in Berlin eingeladen wurde. Und das trotz aller Bemühungen im Kampf für die Souveränität Vietnams im Südchinesischen Meer. Es scheint als würde das Dekret 36 (Anmerk. d. Red.: bekannt als „Aussöhnung und Vereinigung des Volkes“, vor allem in Bezug auf die im Ausland lebenden Vietnamsen) des Politbüros der Kommunistischen Partei Vietnams in Deutschland noch keine Anwendung finden. Einige Personen und Unternehmen zeigten sich empört über das Verhalten der vietnamesischen Botschaft in Berlin, da sie als Veranstalterin die Gäste eingeladen aber gleichzeitig auch wieder ausgeladen hat. Das ist etwas seltsam für eine Aktion, die in ein demokratisches und zivilisiertes Land gebracht wurde. Denn so funktioniert es hier nicht.

Vietnams Präsident Ho Chi Minh überreicht im Jahre 1958 einen Elefanten als Staatsgeschenk

Trung Khoa – VD-NEWS

Weiterführende Links:

  1. Bundesverband der Vietnamesen in Deutschland überreich Petition über das Südchinesische Meer an Bundeskanzlerin Angela Merkel : 1.    http://thoibao.de/nguoi-viet-o-duc/11233/co%CC%A3ng-do%CC%80ng-nguo%CC%80i-vie%CC%A3t-ta%CC%A3i-chau-au-gu%CC%89i-thu-kie%CC%81n-nghi%CC%A3-len-thu%CC%89-tuo%CC%81ng-du%CC%81c-ve%CC%80-va%CC%81n-de%CC%80-bie%CC%89n-dong.htm 
  2. Bundeskanzlerin Angela Merkel empfängt Chinas Präsident Xi Jinping vom 04.-05.07.2017 in Berlin : http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/praesident-xi-in-berlin-china-bestellt-airbus-flugzeuge-fuer-20-milliarden-euro-15092291.html 
  3. Vietnams Präsident Ho Chi Minh überreicht im Jahre 1958 einen Elefanten als Staatsgeschenk an die DDR :  http://vietnamnet.vn/vn/thoi-su/tim-kiem-chu-voi-duoc-bac-ho-tang-cong-vien-o-berlin-240374.html 
  4. Dekret 36 des Politbüros der Kommunistischen Partei Vietnams über den Kontakt zu den im Ausland lebenden Vietnamesen : http://quehuongonline.vn/van-kien-nghi-quyet/nghi-quyet-36-cua-bo-chinh-tri-ve-cong-tac-doi-voi-nguoi-viet-nam-o-nuoc-ngoai-6493.htm
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